Off̷ the Table – The Arab Jew
Ein Diskussionsabend initiiert von Hori Izhaki
Wir laden im Rahmen der Veranstaltung Off̷ the Table ins Künstler:innenhaus Büchsenhausen ein: Am 12. Juni werden wir uns dem Thema arabische Jüd:innen in einer offenen, informellen „Dinner-Diskussion“ nähern, zu der jede Person „am Tisch“ gleichermaßen beitragen kann. Der Abend wird von der Künstlerin und Büchsenhausen Fellow Hori Izhaki ausgerichtet. Gemeinsam werden wir erkunden, wie eine arabisch-jüdische Episteme im Nahen Osten (und darüber hinaus) entwurzelt und überpflanzt wurde, aber auch die arabisch-jüdische Positionalität im europäischen Erinnerungskomplex beleuchten.
Off̷ the Table ist inspiriert vom griechischen Symposium und greift Elemente der arabischen Essenskultur sowie jüdischer Festtagsrituale auf. Ein langer, dünner Papierbogen, der in der Lage ist, kleine beiläufige Handlungen und gelöste Substanzen aufzunehmen, wird auf den Boden gelegt – unser Tisch. Darauf befindet sich eine Konstellation aus drei Hauptbestandteilen: Text (die „intellektuelle Masse“), Essen (die Substanz und die dazugehörigen Rituale) und Menschen (die „Generator:innen“).
Das Essen wird so ausgewählt und zubereitet, dass es mit dem Thema resoniert und als Material und Impulsgeber dient. Das Fachwissen der Gäst:innen über das Thema des Abends und ihre Ansichten dazu werden vermutlich unterschiedlich ausfallen; das Gespräch wird jedoch auf Augenhöhe geführt werden.
REGISTRIERUNG:
Aufgrund des Formats dieser Veranstaltung ist die Anzahl der „Sitzplätze“ begrenzt. Wir bitten um Anmeldung via E-Mail an office[at]buchsenhausen.at. Der Abend wird in englischer Sprache stattfinden.
Die Veranstaltung findet im Rahmen von Hori Izhakis Projekt _augmented_memory: _ARAB_in_den_ALPS_ [ImpostER] statt. Die im Rahmen dieses Projekts entstandenen Arbeiten sind in der abschließenden Gruppenausstellung des Büchsenhausen Fellowship Programms für Kunst und Theorie 2023-24 mit dem Titel The Secret Life of Plants and Trees im Kunstpavillon zu sehen.
Zu den Gäst:innen zählen:
Felicitas Heimann-Jelinek studierte Judaistik und Kunstgeschichte und ist als Kuratorin und Beraterin für Museen tätig. Von 1993 bis 2011 war sie Chefkuratorin des Jüdischen Museums Wien. In ihrer Arbeit setzt Heimann-Jelinek sich mit Fragen der Darstellung jüdischer Kunst, Geschichte und Identität auseinander.
Sapir Hubermann ist Doktorandin am Internationalen Promotionsprogramm (IPP), Literatur- und Kulturwissenschaften, Justus-Liebig-Universität Gießen. Ihre Forschung beschäftigt sich mit visuellem Archivmaterial aus dem Nahen Osten und der Rolle, die dieses in Medien, Film und anderen künstlerischen Produktionen spielt. Sie arbeitet parallel zu ihrer Forschung als freie Kuratorin, Kulturmanagerin und Kunstvermittlerin in verschiedenen Institutionen.
Hanno Loewy ist ein deutscher Literatur- und Medienwissenschaftler, Publizist und Direktor des Jüdischen Museums Hohenems. Das Museum arbeitet derzeit an der Ausstellung Yalla Habibi! Arabisch-jüdisch? Über Identität und Mehrdeutigkeit, die im September 2024 eröffnen wird.
Avi Lubin ist Kurator für zeitgenössische Kunst. Er ist der Chefkurator des Mishkan Museum of Art in Ein Harod, Israel. Lubin ist außerdem Mitbegründer und Mitherausgeber des Magazins Tohu und war Kurator von Field Hospital X, der Arbeit von Aya Ben Ron im israelischen Pavillon im Rahmen der 58. Biennale von Venedig, 2019.
Dr. Nadeen Sabha ist eine jordanische Astrophysikerin, die seit 2008 in Deutschland und Österreich lebt und arbeitet. Derzeit habilitiert sie sich an der Universität Innsbruck.
Nina Tabassomi ist Kuratorin und Theaterwissenschaftlerin. Nach Stationen am KW Institute for Contemporary Art in Berlin, dem Fridericianum in Kassel und Ludlow 38 in New York ist sie seit Anfang 2017 Direktorin der TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol.
Der Abend wird ausgerichtet von:
Hori Izhaki ist eine in Berlin ansässige multidisziplinäre Künstlerin aus Tel Aviv-Jaffa. Ihre Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen, Galerien, Festivals und Kunstmessen im Nahen Osten und in Europa gezeigt, darunter im Jüdischen Museum Berlin, im Volkskundemuseum Wien und im CLB Berlin.
Mit ihrer Kunst strebt sie nach zeitlichen Mechanismen, Strukturen und Arrangements, die sie aufbaut, damit sie zerfallen und scheitern (wie jede Utopie). Sie ist inspiriert von den Mechanismen soziologischer Phänomene, deren Verankerung in sozialen Ritualen und der Möglichkeit, mit diesen zu spielen. Davon ausgehend erforscht sie Fragen der Identität im Zusammenhang mit dem (kollektiven wie persönlichen) Gedächtnis, Traumata und den Kolonialismus des (weiblichen) Körpers sowie dessen Repräsentation.
Für Izhaki ist die Situierung ihrer Werke zwischen den Disziplinen eine Entscheidung, die dem Hinterfragen dient. Indem sie sich die unlösbare Frage stellt, was wodurch ausgelöst wird, geht das Medium aus dem Thema hervor, und das Thema entsteht durch das Medium. An der Schnittstelle zwischen dem Natürlichen, dem Technologischen und dem Symbolischen arbeitet sie mit Performance, Installation, Sprache, Video, und Skulptur, sowie mit temporär entstehenden partizipativen Gemeinschaften.
www.horiizhaki.com/
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Künstler*innenhaus Büchsenhausen