Solastalgia for the Caspian Sea: Agil Abdullayev in Konversation Ilaha Abbasli und Nazakat Azimli (Salt Traces)
Im Kontext der Ausstellung The Secret Life of Plants and Trees im Kunstpavillon Innsbruck lädt Agil Abdullayev dazu ein, die Tiefen deren forschungsbasierten Projekts zu erkunden, das die Nuancen der schwulen Cruising-Kultur in Aserbaidschan, Georgien und Kasachstan ausführlich untersucht. Diese Länder – zwei davon durch das Kaspische Meer miteinander verbunden – teilen eine komplexe Geschichte, verwoben mit soziokulturellen Normen und kulinarischen Traditionen, die einen spannenden Hintergrund für die Erforschung bietet.
Am 29. Mai sprechen Ilaha Abasli und Nazakat Azimli über ihre Arbeit als Teil von Salt Traces. Salt Traces ist ein Kollektiv von Künstler:innen und Forscher:innen, das die Wechselbeziehungen von Wasser, Nahrung und Communities vor dem Hintergrund des Klimawandels untersucht. Der Ausgangspunkt ist das Kaspische Meer sowie die Gemeinschaften, die rund um die Halbinsel Absheron und im Süden Aserbaidschans leben. Salt Traces möchte mit diesem Projekt einen Raum für Diskussionen und Reflexionen über die Wahrnehmung des Klimawandels und seine Auswirkungen auf das tägliche Leben schaffen. Dabei werden Lebensmittel, Rezepte und tägliche Essgewohnheiten im Zusammenhang mit dem sinkenden Wasserspiegel des Kaspischen Meeres untersucht. Auch Lebensmittel können neue Räume für Diskussionen und Reflexionen über den Klimawandel eröffnen und die Stimme der vom Klimawandel betroffenen Gemeinschaften in den Diskurs einbringen. Zum Kollektiv Salt Traces gehören neben den Referentinnen auch die Designerin und Forscherin Mujgan Abdulzade sowie die Filmregisseurin und Produzentin Aysel Akhundova.
Der erste Teil der Veranstaltung (HYBRID) besteht aus einem Vortrag mit anschließender Fragerunde. Der zweite Teil (vor Ort) sieht eine aktive Teilnahme des Publikums vor, bei der die Referentinnen einen “storytelling moment” ermöglichen und die vom Publikum eingebrachten Erinnerungen an Gewässer ins Zentrum stellen.
Der erste Teil der VERANSTALTUNG IST HYBRID. Sie können entweder vor Ort im Künstler:innenhaus Büchsenhausen teilnehmen oder die Veranstaltung online, über Zoom und Facebook, verfolgen. Den Zoom-Link erhalten Sie nach der Anmeldung über Eventbrite.
Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen im Künstler:innenhaus Büchsenhausen und im Kunstpavillon im Rahmen der Ausstellung The Secret Life of Plants and Trees finden Sie auf unserer Website.
Agil Abdullayev ist ein:e interdisziplinäre:r Künstler:in aus Aserbaidschan. Agil übt deren Tätigkeit in Form von Film, Malerei und Performance aus. In deren semi-biografischer Praxis untersucht Agil die nicht ausreichend dokumentierte queere Geschichte des Südkaukasus und deren Formung durch soziopolitische Einflussnahme in Aserbaidschan und anderen südkaukasischen Ländern. Agils Filme lesen den queeren Körper als ein Archiv, das queere Ängste anspricht; sie verweisen auf Eskapismus und queere Utopien und zielen darauf ab, einen Möglichkeitsraum zu schaffen, in dem Darstellungen queerer Erzählungen unterbrochen, neu artikuliert und neu erfunden werden können.
Agil hat einen BA in Bildender Kunst von der Nottingham Trent University und nahm an der Skowhegan School of Painting and Sculpture teil. They wurde von der Prince Claus Foundation und dem SudKultur Fund ausgezeichnet und hat auf der Liverpool Biennale, der Wrong Biennale, in der South London Gallery, der Photographers‘ Gallery, in der Tate Modern, dem Asian Art Museum, dem Peabody Essex Museum, dem Goethe Institut in Baku und Tiflis und dem MoMA Tiflis ausgestellt.
https://agilabdullayev.info/
Nazakat Azimli (sie/ihr) ist eine in Baku geborene und in Amsterdam lebende Strategin, die sich auf Klimawandel und gerechten Übergang konzentriert und künstlerische Forschung sowie unabhängiges Kuratieren betreibt. Nazakat arbeitet gerne interdisziplinär und hat einen Hintergrund in politischer Ökonomie, Stadtplanung und Kunst in fragilen Kontexten. Kürzlich hat sie am ZhDK in Zürich das Programm Arts and International Cooperation abgeschlossen, das sich auf Assessment-Methoden und Rahmenbedingungen für soziale und ortsbezogene Kunst spezialisierte. Sie war auch Teil der School of Participation in Graz, wo sie an einem partizipativen Hör- und Aufnahmestück über die politische Natur von Sound arbeitete, und hat in der Vergangenheit Treffen und Ausstellungen rund um räumliche Praktiken aus einer feministischen Perspektive organisiert. Gegenwärtig ist sie als Forscherin für Salt Traces tätig und arbeitet an einem Buch über die Wahl der Inneneinrichtung im Kontext der Wohnungskrise und den Folgen von Umzugsprozessen.
Ilaha Abasli (sie/ihr) ist eine Doktorandin aus Aserbaidschan, die am International Institute of Social Studies (Erasmus Universität Rotterdam) forscht. Sie hat einen Master in International Development and Emerging Economies vom King’s College London. Sie ist in der internationalen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsberatung für die UN FAO, die GIZ und lokale NGOs tätig. Ilahas Forschungsinteressen umfassen die Kreislaufwirtschaft im globalen Süden, insbesondere die soziale Dimension der Kreislaufwirtschaft, und die Förderung von Nachhaltigkeit durch wissenschaftsbasierte und partizipative politische Maßnahmen.