Border Act

David Rych

Ausstellungsansicht. Foto: WEST. Fotostudio

In Border Act werden Flüchtlinge im fiktionalen Rahmen von Improvisationstheater auf den Umgang mit Behörden vorbereitet. Unter anderem geht es darum, Prozesse sichtbar zu machen, die in der Regel hinter verschlossenen Türen stattfinden und somit keine Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit erreichen. Wo die Inszenierung mit der persönlichen Haltung und der jeweiligen Geschichte der Protagonisten einhergeht und damit reale Umstände verhandelt, öffnet sich ein neuer Raum kritischer Gegenwartsbefragung, durch die gegebene Verhältnisse zwischen Politik, Medien und Öffentlichkeit behandelt werden. Die immersive Videoinstallation, montiert als Zusammenstellung aus verschiedenen Prätexten, ist als Spiel mit verschachtelten Wirklichkeitsebenen angelegt, das die Zuschauer_innen mit einschließt. Die/Der Betrachter_in wird individuell in die Mitte des Geschehens versetzt und kann ohne Einschränkung der Blickrichtung die Szenerie erfahren.

Mitwirkende: Mehdi Hussain Bangash, Elobeid Elmesbah, Katharina Hölbing, Ismail Jama, Claudia Kasebacher, Wolfgang Klingler, Christina Matuella, Askar Niman, Osayi Okundaye, Endurance Osayamwen Uwadia, Simona Schett

Border Act wurde im Rahmen der stadt_potenziale Innsbruck im Jahr 2014 gefördert. Das Projekt ist zugleich ein Follow-Up im Rahmen des Internationalen Fellowship-Programms für Kunst und Theorie im Künstlerhaus Büchsenhausen, dessen Stipendiat David Rych 2012/13 war und wo der Künstler das Filmvorhaben ursprünglich entwickelt hat.

David Rych, *1975 in Innsbruck, lebt in Berlin, Mitglied der Tiroler Künstler*schaft seit 2008. In seinen Arbeiten widmet sich Rych Fragen der Konstruktion von Identität und Realität – wobei im Besonderen Wissensproduktion und Repräsentation befragt und auf politische Hintergründe Bezug genommen wird. Seinen Filmen gehen Fragen nach Konstitution und Konstruktion von „Gesellschaft“ voran, wobei die jeweilige Thematik für die entsprechende Wahl des dokumentarischen Formats ausschlaggebend ist. In dieser Weise wird das Genre des Dokumentarfilms in verschiedenen Variationen, und somit auch die Bedingungen der Filmproduktion an sich, thematisiert. Rych hat an der Universität Innsbruck (1993-95), an der Akademie der bildenden Künste in Wien (1995-2001) und an der Bezalel Universität in Jerusalem (1999-2000) studiert und ein Postgraduate-Studium an der École Supérieure des Beaux-Arts in Marseille (2004-05) absolviert. Unter anderem war er Teilnehmer an der Manifesta 8 (2010) und der Berlin Biennale (2012). Seit 2014 ist David Rych Professor an der Kunstakademie in Trondheim (KiT) der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU) in Trondheim, Norwegen.

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Ausstellungsbroschüre